Aktien – Tagesgeld
Zwei sehr unterschiedliche, aber gleichzeitig auch sehr beliebte Geldanlagen sind Aktien und das Tagesgeld. Es handelt sich hier um zwei Anlageformen, die zwar unterschiedlicher kaum sein könnten, aber dennoch werden nicht wenige Anleger vor der grundsätzlichen Entscheidung stehen, ob sie ihr Kapital in Aktien oder doch in Tagesgelder investieren sollen. Aus dem Grund ist es sicherlich sinnvoll und hilfreich, einmal die wichtigsten Eigenschaften dieser beiden Finanzprodukte miteinander zu vergleichen. Zunächst soll der immer sehr wichtige Aspekt der Sicherheit etwas näher beleuchtet werden. Beim Tagesgeld ist es so, dass man hier von einer sehr hohen Sicherheit sprechen kann. Tagesgelder sind innerhalb der Europäischen Union durch die Einlagensicherung geschützt, sodass selbst das einzig bestehende Risiko, das Emittentenrisiko, beim Tagesgeld weitgehend ausgeschaltet ist. Lediglich bei der Anlage in Währungen fernab des Euros kann auch bei der Tagesgeldanlage ein zusätzliches Risiko auftreten, nämlich das Währungsrisiko. An sich zählt Tagesgeld jedoch zu den sichersten Geldanlage überhaupt.
Sicherheit und Rendite im Vergleich
Bei Aktien kann grundsätzlich nicht von einer sicheren Anlageform gesprochen werden, denn zumindest theoretisch besteht bei jeder Aktie jederzeit das Risiko, dass der Anleger bei Insolvenz der AG sein gesamtes investiertes Kapital verlieren könnte. Auch ein Kursrisiko besteht bei jeder Aktie, sodass jederzeit Kapitalverluste möglich sind. Ein Währungsrisiko kann es bei Aktien ebenfalls geben, falls man in nicht in Euro notierte Aktienwerte investiert. Allerdings haben die Selektion, also die Wahl der Aktien, und auch der Anlagehorizont einen erheblichen Einfluss auf die Sicherheit in der Praxis. Was das konkret bedeutet, lässt sich an einem kurzen Vergleich darstellen. So ist beispielsweise das Investment in eine Aktie aus Chile über einen Zeitraum von zwei Jahren erheblich riskanter, als wenn man über eine Sicht von zehn Jahren in einen DAX-Wert investiert. Wenn man sich also für ein „solides“ Unternehmen entscheidet und auch langfristig investieren möchte, dann steigt die Sicherheit beim Aktieninvestment deutlich. Bezüglich der Rendite haben die Aktien im Durchschnitt betrachtet eindeutig die Nase vorn. Zwar ist der Ertrag beim Tagesgeld mit den zu erhaltenden Zinsen sicher, jedoch beträgt die Rendite hier im langfristigen Vergleich selten mehr als vier Prozent. Schaut man sich die Aktien-Renditen im langfristigen Mittel an, so kommt man hier durchaus auf Werte zwischen acht und neun Prozent pro Jahr, und das sind ausschließlich die Kursgewinne. Bei manchen Aktien kommt dann noch eine Dividendenrendite von fünf oder mehr Prozent hinzu. Eine feste Rendite gibt es bei Aktien aber natürlich nicht, sondern es kann durchaus Jahre geben, in denen kein Ertrag vorhanden ist.
Verfügbarkeit und Flexibilität
Von der eigentlichen Struktur her ist das Tagesgeld als kurzfristige Anlage gedacht, aber dennoch nutzen nicht wenige Anleger dieses Finanzprodukt über Jahre hinweg. Bei Aktien ist es Grunde genau umgekehrt. Denn eigentlich ist das Investment in Aktien eher langfristig orientiert, aber dennoch gibt es viele Anleger, die relativ kurzfristig mit Aktien spekulieren. Das diese beiden gegensätzlichen Investitionsarten sowohl beim Tagesgeld als auch bei den Aktien möglich sind ist damit zu begründen, dass es sich jeweils um sehr flexible und jederzeit verfügbare Produkte handelt. Während das Kapital, welches sich auf dem Tagesgeldkonto befindet täglich verfügt werden kann, ist auch der Verkauf von Aktien jeden Tag an der Börse möglich. Beide Anlageformen sind also praktisch jederzeit ohne Einschränkung verfügbar. Zur Flexibilität trägt auch die Tatsache bei, dass beide Produkte inzwischen online genutzt werden können. Der Anleger kann sowohl das Tagesgeldkonto online eröffnen und führen als auch ein Wertpapierdepot mit Aktien online verwalten und Aufträge erteilen.