Aktienfonds

Während die zuvor genannten Derivate eher für Spekulanten als für den „Normalanleger“ geeignet sind, gibt es noch eine weitere Variante des Aktien-Investments, wenn man nicht auf direktem Wege in Aktien investieren möchte. Und zwar sind die Aktienfonds gemeint, also bestimmte offene Investmentfonds, die das Kapital der Anleger dann ihrerseits in Aktien investieren. Der große Vorteil der Aktienfonds, die es übrigens seit einigen Jahren in zwei „Grundvarianten“ gibt, nämlich einerseits als klassische Aktienfonds und andererseits als Exchange Traded Funds (ETFs), ist die Streuung des Risikos. Zudem muss der Anleger sich nicht selbst mit der Auswahl von geeigneten Aktien beschäftigen, sondern kann diesem dem Fondsmanager überlassen. Wie schon bei der Wahl der Aktien selbst, so ist es natürlich bei der sehr großen Auswahl an verschiedenen Aktienfonds sehr wichtig, dass sich der Anleger für einen geeigneten Fonds entscheidet. Aktienfonds haben generell viele Vorteile, aber natürlich auch mitunter für einige Anleger Nachteile aufzuweisen.

Der klassische Aktienfonds


Als klassische Aktienfonds werden heute diejenigen Aktienfonds bezeichnet, die noch von einem Fondsmanager aktiv gemanagt werden. Der Anleger kauft also Fondsanteile, entweder durch ein einmaliges Investment oder auch im Zuge eines Fondssparplans, und die Fondsmanager kaufen dann von diesem gesammelten Kapital bestimmte Aktien, die zur Strategie des Fonds passen. Es gibt Aktienfonds mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten, was die Auswahl der Aktien betrifft. Die Fonds lassen sich diesbezüglich in vier Hauptgruppen einteilen, nämlich in Länderfonds, Regionenfonds, Spezialfonds und in Branchenfonds. Bei den Länderfonds investiert der Fonds vorrangig in Aktienwerte aus einem bestimmten Land. Bei den Regionenfonds ist dieses „Gebiet“ noch etwas erweitert, denn dort kauft die Fondsgesellschaft Aktien aus einer bestimmten Region, zum Beispiel aus dem Großraum (der Region) Südostasien. Branchenfonds investieren hingegen in Aktien aus einer bestimmten Branche, zum Beispiel Banken oder Technologie, während sich Spezialfonds eine bestimmte Eigenschaft von Aktien als Kriterium für das Investment heraus "picken". Das können zum Beispiel Aktienwerte sein, die sich durch eine sehr gute Dividendenrendite auszeichnen können. Eine weitere Art von Aktienfonds stellen die Dachfonds dar, die wiederum in andere Fonds und nicht direkt in Aktien investieren.

Exchange Traded Funds als beliebte Alternative zu klassischen Aktienfonds


Eine Art von Boom erleben seit wenigen Jahren die ETF-Fonds, gerade auch als Alternative zum Investment in die klassischen Aktienfonds. ETFs sind offene Fonds, die an der Börse gehandelt werden und in eine festgelegte Gruppe von Aktien investieren, da stets ein bestimmte Aktienindex im Fonds nachgebildet wird. Daher werden ETFs auch als Indexfonds bezeichnet. Eine weitere Bezeichnung für die ETFs ist „passiv gemanagte Fonds“, was dadurch zu erklären ist, dass der Fondsmanager eben nicht wie beim klassischen Aktienfonds nach eigenem Ermessen auswählt, in welche Aktien der Fonds investiert, sondern es werden die Aktien erworben, die im nachzubildenden Aktienindex vertreten sind. Die inzwischen große Beliebtheit der ETFs ist vorrangig dadurch zu erklären, dass die Gebühren (deutlich) geringer als bei klassischen Fonds sind, was alleine schon einmal zu einer höheren Rendite führt. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass diese passiv gemanagten Fonds im Durchschnitt betrachtet ohnehin eine höhere Rendite als aktiv gemanagte Fonds erzielen. Das klingt zwar zunächst paradox, weil die Fondsmanager der klassischen Aktienfonds gerade die Aufgabe haben, besser als der Durchschnitt (Index) zu sein, aber Statistiken belegen eindeutig, dass passiv gemanagte ETF-Fonds in der Summe oftmals erfolgreicher sind.