Volks- und Raiffeisenbanken Genossenschaftsbanken

Die Volks- und Raiffeisenbanken werden auch unter der Bezeichnung der Genossenschaftsbanken zusammen gefasst. Wie die Sparkassen, so handelt es sich bei den Genossenschaftsbanken ebenfalls um Institute, die einen großen regionalen Bezug haben. Daher gibt es in Deutschland auch sehr viele Geschäftsstellen der einzelnen Raiffeisenbanken oder der Volksbanken. Geführt werden die Genossenschaftsbanken in der Regel in der Rechtsform der Genossenschaft (eG) und mitunter auch als Aktiengesellschaften. Gegen Ende des Jahres 2007 existierten in Deutschland etwa 1.230 Genossenschaftsbanken, was etwa die dreifache Anzahl der in Deutschland vorhandenen Sparkassen-Institute ist. Auch die weiteren Zahlen aller Genossenschaftsbanken zusammen sind durchaus beeindruckend. So kamen die Genossenschaftsbanken zum Beispiel zusammen im Jahre 2007 auf eine Bilanzsumme von etwa 630 Milliarden Euro und auf ca. 30 Millionen Kunden. Mehr als 13.000 Geschäftsstellen können die Genossenschaftsbanken in Deutschland aufweisen. Das größte Einzelinstitut aus dem Verbund der Genossenschaftsbanken ist die Volksbank Berlin mit einer Bilanzsumme von 9,6 Milliarden Euro (Stand 2008).
Die Grundlagen der Genossenschaftsbanken finden sich bereits gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wieder. Maßgeblich am Aufleben der heutigen Genossenschaftsbanken beteiligt waren die Herrn Raiffeisen und Schulze-Delitzsch, welche die ersten Kreditgenossenschaften gründeten. Damals gab es auch eine recht eindeutige Aufteilung zwischen den Volksbanken auf der einen Seite und den Raiffeisenbanken auf der anderen Seite. Denn die Volksbanken wurden in erster Linie in größeren Städten bzw. im städtischen Raum gegründet, während auf dem Land eher die Raiffeisenbanken gegründet wurden. Von den knapp 1.200 Genossenschaftsbanken firmierten im Jahre 2008 etwa 480 Institute unter der Bezeichnung Volksbank, knapp 410 Institute als Raiffeisenbank und die restlichen ca. 165 Institute als Volks- und Raiffeisenbank. Darüber hinaus gibt es heute noch einige weitere Banken, die neben Volks- und Raiffeisenbanken ebenfalls in den Bereich der Genossenschaftsbanken fallen, nämlich zum Beispiel die Sparda-Banken, die Deutsche Apotheker- und Ärztebank und die PSD-Banken. Nach wie vor ist eines der Hauptziele der Genossenschaftsbanken, ihre Mitglieder zu fördern.
Zu der genossenschaftlichen Finanzgruppe gehören neben den Volks- und Raiffeisenbanken unter anderem auch die R+V Versicherung als Versicherungsgesellschaft, die Union-Investment Gruppe als Fondsgesellschaft und die Schwäbisch-Hall Bausparkasse. Die Produkte der Volks- und Raiffeisenbanken umfassen den kompletten Aktiv- und Passivbereich. Dabei wenden sich die Genossenschaftsbanken mit ihrem Angebot zum einen an Privatkunden und Firmenkunden, aber auch die jungen Kunden haben als spezielle Kundengruppe einen besonderen Stellenwert. Vor allem aufgrund des großen Verbundes kann man heute in den Geschäftsstellen der Genossenschaftsbanken nahezu jedes Finanzprodukt nutzen, angefangen vom Girokonto, über Spareinlagen und weitere Zinsanlagen, bis hin zu Finanzierungen, Bausparverträgen, Fonds und Versicherungen.