Die Refinanzierung
Immer wenn Banken einen Kredit vergeben handelt es sich bei dem verliehenen Kapital nicht um Eigenmittel der Bank, sondern das Kapital stammt aus einer Kundeneinlage. Es besteht also im Finanzierungsbereich stets ein Kreislauf, der mit dem Nutzen einer Geldanlage durch einen Anleger beginnt, dann mit der Vergabe des Kapitals seitens der Bank an einen Kreditnehmer weiter geführt wird und schließlich mit der
Tilgung des Darlehens und der Rückzahlung des angelegten Kapitals an den Anleger endet. Damit Banken einen Kredit vergeben können, muss also zunächst Kapital vorhanden sein. Diese Kapitalbeschaffung wird auch als Refinanzierung bezeichnet.
Eine Refinanzierung findet seitens der Banken in der Praxis auf zwei verschiedene Arten statt. Zunächst einmal können die Banken wie zuvor bereits kurz erläutert Kapital verleihen, welches sie von Anlegern erhalten haben. Dabei müssen die Banken genau darauf achten, dass die Gelder nicht über einen längeren Zeitraum hinweg verliehen werden, als sie zur Verfügung stehen. Konkret bedeutet das, wenn ein Anleger zum Beispiel einen vierjährigen Sparbrief kauft und der Bank somit für einen Zeitraum von vier Jahren sein Kapital zur Verfügung stellt, dann darf dieses Kapital als Kredit nicht länger als vier Jahre verliehen werden. Stammt das Geld aus Anlagen, die unter Umständen auch vor Ablauf der eigentlichen Anlagedauer zurück gegeben werden können, ist das natürlich ebenfalls einzukalkulieren.
Eine andere Variante der Refinanzierung seitens der Banken ist es sich Kapital bei der Europäischen Zentralbank zu besorgen. Alle Banken können sich bei der EZB Geld leihen und zahlen dafür einen bestimmten Zinssatz, der auch als EZB
Leitzinssatz bekannt ist. Diese Art der Refinanzierung wird oftmals zum Beispiel dann in Anspruch genommen, wenn der vorher erwähnte Fall eingetreten ist, dass Anlagen eher als eigentlich kalkuliert worden ist zurück gezahlt werden müssen, das Kapital vom vergebenen Darlehen aber noch nicht vollständig an die Bank zurück geflossen ist.