Vergibt jemand Privatkredite an Arbeitslose ?

Wenn man arbeitslos ist und einen Kredit aufnehmen möchte, dann stößt man bei den meisten Banken im Inland auf Ablehnung. Seit der Finanzkrise hat sich allerdings im Finanzierungsbereich eine Art von Konkurrenz zu den Banken als Kreditgeber gebildet. Mit dieser Konkurrenz sind konkret die Kreditbörsen gemeint, die über eine Plattform im Internet Privatkredite vermitteln. Unter Privatkredite ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass ein Kredit nicht von einer Bank zur Verfügung gestellt wird, sondern von Privatpersonen. Diese Privatpersonen betreiben die Vergabe von Darlehen nicht geschäftsmäßig, sondern sehen die Kreditvergabe faktisch als eine Alternative zu einer verzinslichen Geldanlage an. Somit sind bei den Privatkrediten sowohl Kreditgeber als auch Kreditnehmer "normale" Verbraucher, die Banken werden hier demnach außen vor gelassen.

Der Privat Kredit für Arbeitslose


Statistisch betrachtet haben Kreditnehmer im Rahmen dieser Privatkredite besonders dann eine höhere Chance einen Kredit zu bekommen als bei Banken, wenn die Bonität nicht ganz einwandfrei ist. So werden die Privatkredite zum Beispiel auch an Arbeitslose vergeben, wenn anderweitig Sicherheiten vorhanden sind und die Schufa soweit in Ordnung ist. Letztendlich ist die Kreditbörse selbst nur eine Vermittlungsplattform, ob der Kredit also vergeben wird oder nicht ist alleine die Entscheidung des einzelnen Kreditgebers. Der große Vorteil der Privatkredite besteht darin, dass die Kreditsumme sich häufig aus einzelnen Kreditbeträgen zusammen setzt. Was bedeutet das konkret? Angenommen, ein Arbeitsloser benötigt einen Kredit über 5.000 Euro und stellt deshalb eine Anfrage über die Plattform ein. Im Folgenden kann es zum Beispiel dann so verlaufen, dass sich zehn Kreditgeber melden, die jeweils bereit sind, eine Summe von 500 Euro als Kredit zu vergeben. Während die Bank den gesamten Kreditbetrag von 5.000 Euro finanzieren und somit auch ein deutlich höheres Risiko tragen müsste, liegt das Risiko bei den zehn Kreditgebern mit je 500 Euro betragsmäßig natürlich auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Und so erklärt es sich auch, dass selbst Arbeitslose aufgrund der relativ geringen Einzelkreditsummen leichter einen Kredit erhalten.

Der Vorteil der Privatkredite für den Kreditgeber


Nicht nur für den Kreditsuchenden bietet der Kredit von Privat an Privat Vorteile, sondern natürlich kann auch der Kreditgeber einen Vorteil nutzen. Dieser liegt darin begründet, dass für das verliehene Geld im Durchschnitt fast immer ein höherer Zinssatz erzielt werden kann, als wenn der Kreditgeber sein Kapital im Rahmen einer "normalen" verzinslichen Geldanlage investieren würde. Nimmt man die aktuellen Durchschnittswerte (Mitte 2010) als Beispiel, so würde man beispielsweise im Festgeldbereich für eine Anlagedauer von drei Jahren einen Zinssatz von rund drei Prozent bekommen, während man bei der Vergabe eines Privatkredites durchaus mit einem Zinssatz zwischen sechs und zehn Prozent rechnen kann. Die Rendite für den Kapitalgeber ist hier demnach mehr als doppelt so hoch wie bei den meisten verzinslichen Geldanlagen.