Das Existenzgründungsdarlehen
Das Existenzgründungsdarlehen gehört sicherlich auch nicht zu den Standardkrediten, welche von den Banken angeboten werden. Viele Existenzgründungsdarlehen enthalten sehr individuelle Vereinbarungen bezüglich der Darlehenssumme, der Zinszahlung, der Tilgung und der Laufzeit zwischen Bank und Kreditnehmer, sodass diese Kredite auf jeden Fall in der Bereich der Spezialkredite fallen. Wie der Name bereits sagt, werden die Existenzgründungsdarlehen fast ausnahmslos an Kunden vergeben, die sich mit Hilfe dieser Finanzierungsmöglichkeit eine eigene Existenz aufbauen möchte, sich also selbstständig machen. In der Regel zeichnen sich diese Kredite durch eine relativ lange Laufzeit aus, weil natürlich auch die Darlehenssummen, die der Kreditnehmer zum Aufbau der Existenz benötigt, nicht gerade gering sind.
Möchte man ein solches Existenzgründungsdarlehen erhalten, sind zunächst seitens des Kreditnehmers zwei wichtige Punkte zu beachten. Zum einen bekommt man ein solches Existenzgründungsdarlehen nicht nur ausschließlich bei einer „normalen“ Bank, sondern auch die KfW-Bank vergibt als Förderdarlehen solche Kredite zur Existenzgründung. Zum anderen benötigt der Kreditgeber aufgrund dieses umfangreichen Darlehens relativ viele Unterlagen, anhand derer er sich ein Bild darüber machen kann, ob die geplante Selbstständigkeit auch eine realistische Aussicht auf Erfolg haben kann, und die Vergabe des Kredites somit auch vertretbar ist. Zu diesen Unterlagen gehört als Basis auf jeden Fall ein Businessplan. In diesem Plan sollten Berechnungen und Analysen des Markts vorhanden sein, in welchem man sein Geschäft aufbauen möchte. Ferner ist es immer sehr wichtig darzulegen, warum man selber in dem geplanten Bereich Erfolg haben sollte und was die eigene Idee oder das Projekt in positiver Art und Weise von der Konkurrenz am Markt unterscheidet.
Ferner sollte eine Einnahmen- und Ausgabenkalkulation für mindestens die ersten drei Jahre ebenfalls dem Businessplan zu entnehmen sein. Desweiteren ist auch eine Aufstellung sinnvoll, wie sich das benötigte Kapital insgesamt zusammensetzt, also beispielsweise die Aufteilung in Fremdmittel und Eigenkapital. Ferner zieht die Bank natürlich auch noch eigene Informationen ein, um die Bonität des Kunden beurteilen zu können, wie zum Beispiel die Schufa-Auskunft. Ist die Kreditentscheidung bezüglich des Existenzgründungsdarlehens insgesamt positiv seitens der Bank, können in einem zweiten Schritt die Einzelheiten zur Darlehenslaufzeit und zur Tilgung vereinbart werden. Besonders flexibel kann bei diesem Darlehen in der Regel die Rückzahlung und Tilgung gestaltet werden. Vom sofortigem Tilgungsbeginn bis hin zu einer Aussetzung des Tilgung in den ersten Jahren ist im Grunde hier alles möglich.